Agenda 21-Kinowoche 2019: „Entscheidungen“

4. bis 10. April 2019

CinemaQuadrat | Mannheim


Vom 4. bis 10. April 2019 findet im Cinema Quadrat die Agenda 21-Kinowoche statt. „Entscheidungen“ lautet die diesjährige Überschrift über das sorgfältig kuratierte Programm von Filmen, die sich mit gesellschaftlichen, politischen, sozialen und ökologischen Themen beschäftigen. Die Protagonist*innen wie auch die Zuschauer*innen werden vor entscheidende Fragen gestellt: Im Eröffnungsfilm „Naomis Reise“ stellt Regisseur Frieder Schlaich einen realen Gerichtsfall nach, nimmt aber die Perspektive einer jungen Peruanerin ein, die in Berlin als Nebenklägerin auftritt beim Prozess um die Tötung ihrer Schwester. Der nüchternen Justiz stehen ihre Emotionen gegenüber, der Mordprozess geht mit ihrem Trauerprozess einher. Und sie wie das Publikum werden mit der Frage nach Recht, Gesetz und Gerechtigkeit konfrontiert.


In der politischen Komödie „Selbstkritik eines bürgerlichen Hundes“ gerät ein Filmstudent ohne Stipendium auf einer Apfelplantage in romantische und revolutionäre Verwicklungen: Im ausbeuterischen Erntebetrieb unter den Apfelbäumen brodelt der kommunistische Umsturz. Der niederländische Dokumentarfilm „Genderbende“, der bisher auf nur wenigen Festivals in Deutschland gezeigt wurde, porträtiert fünf queere Menschen, die sich nicht in den binären Geschlechterkategorien wiederfinden und versuchen, auch gegen eine oftmals verständnislose Gesellschaft ihr Leben im „Sowohl-als-auch“ zu führen. „Zer“ behandelt das Trauma des Massakers der türkischen Armee an den Kurden in Dersim 1938: Ein junger, kurdischstämmiger Musikstudent reist in das Land seiner Vorfahren auf den Spuren eines Liedes, das ihm die Großmutter auf dem Sterbebett vorgesungen hat; er tritt mit seiner Reise das unbekannte Erbe der Vergangenheit an. In „Unser Saatgut – Wir ernten, was wir säen“ geht es um die Monotonie des Saatgutes im globalisierten Nahrungsmittelsystem, das von immer weniger Großkonzernen bestimmt wird: Es bedarf vieler kleiner Initiativen, um die Vielfalt der Landwirtschaft zu bewahren. „The Cakemaker“ ist ein vielfach preisgekrönter, Länder- und Geschlechtergrenzen überschreitender Liebesfilm, in dem eine tragische Liebesaffäre in Berlin zu einer ganz besonderen Beziehung in Jerusalem führt: auch persönliche Entscheidungen im Kleinen haben große Auswirkungen. Die Folgen des stetig steigenden Konsums von Smartphones, Tablets und Co. auf Umwelt, Gesundheit und Lebensumstände weltweit sind das Thema des Dokumentarfilms „Death By Design – Die dunkle Seite der IT-Industrie“.


Die Agenda 21-Kinowoche wird alljährlich von verschiedenen gesellschaftspolitisch engagierten Mannheimer Initiativen und Institutionen veranstaltet mit dem Ziel, in aktuellen Filmen soziale, politische oder ökologische Themen aufzugreifen und gemeinsam mit den Zuschauer*innen über Lösungen zu einer nachhaltigen Lebensweise nachzudenken. Deshalb finden nach jeder Filmvorführung Filmgespräche statt, in denen die Zuschauer*innen die Themen des Films mit kompetenten Gesprächspartner*innen aufbereiten können. An Werktagen finden jeweils um 10 Uhr Schulvorstellungen statt.
Die Agenda 21-Kinowoche entstand vor fast 15 Jahren im Rahmen der lokalen Agenda 21, einem Aktionsprogramm zur nachhaltigen Entwicklung, das auf der Konferenz für Umwelt und Entwicklung 1992 in Rio de Janeiro von den Vereinten Nationen beschlossen wurde. Die Filmwoche steht unter der Schirmherrschaft von Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz; Stadtrat Gerhard Fontagnier wird die Agenda 21-Kinowoche als Vertreter der Stadt Mannheim eröffnen.

—-
Die Agenda 21-Kinowoche ist eine Veranstaltung von:
Cinema Quadrat; Eine-Welt-Forum Mannheim e.V.; Fachbereich Demokratie und Strategie Stadt Mannheim, Amt für Gleichstellung; Fachbereich Demokratie und Strategie Stadt Mannheim, Team Bürgerschaft und Beteiligung; Jugendkulturzentrum FORUM; Kulturamt der Stadt Mannheim; KulturQuerQuerKultur Rhein-Neckar e.V.; PLUS – Psychologische Lesben- und Schwulenberatung Rhein-Neckar e.V.; Save Me Mannheim – Eine Stadt sagt ja